Aus der Not eine Tugend machen – wie aus der COVID19‐Krise neue Kreativität entstehen kann
Das chinesische Wort für „Krise“ enthält auch das Wort für „Gelegenheit“. Bei den vielen erschreckend negativen Entwicklungen der aktuellen Corona‐Krise möchte ich gerne auch auf die Chancen in der Krise aufmerksam machen. Um das zu veranschaulichen, nutze ich eine kleine Begebenheit aus unserem Unternehmen als Beispiel.
Wir hatten recht früh einen positiven COVID‐19‐Fall in unserem Unternehmen und haben innerhalb weniger Stunden die Mitarbeiter, für die es möglich war, ins Home‐Office schicken müssen. Als Unternehmen aus dem klassischen Maschinenbau, in dem viele Aufträge zugeschnitten auf einen Kunden abgewickelt werden, sind viele Prozesse weder automatisiert noch ausreichend digitalisiert. Somit standen die Teams aus Vertrieb, Konstruktion, Einkauf und Logistik vor der Herausforderung den Auftragsabwicklungsprozess umgehend zu digitalisieren. Das stand schon einige Male zur Debatte, wurde aus Zeitgründen und verschiedenen anderen Gründen der Machbarkeit immer wieder verschoben. Aufgrund der aufgetretenen Notsituation musste schnell gehandelt werden und zum allgemeinen Erstaunen stand der Hauptprozess innerhalb von 1 1⁄2 Tagen und alle Mitarbeiter waren arbeitsfähig. Der Stolz und der Enthusiasmus über diesen Erfolg waren überwältigend.
Dieses kleine Beispiel macht Hoffnung und kann so auch für viele Bereiche der Wirtschaft Anwendung finden. Unsere Volkswirtschaft und die gesamte Weltwirtschaft werden mit den massiven Folgen der Corona‐Krise sicherlich lange zu kämpfen haben. Sie wirkt wie ein Flächenbrand, den die meisten von uns so noch nie erlebt haben. Aber so wie Waldbrände das Sprießen neuer Pflanzen stimulieren, kann auch diese Krise ganz neue Ideen und auch neue Unternehmer hervorbringen, die es ohne diese Krise nicht gegeben hätte. Als Führungskräfte in der Wirtschaft sollten wir die Menschen ermuntern, die Chancen zu ergreifen, die diese Krise ebenfalls mit sich bringt und aus der Not eine Tugend zu machen.
Statement Senatorin Frau Helene Preus
One Reply to “Wie bewältigen Senatorinnen und Senatoren mit ihren Unternehmen den Krisenalltag”
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Sehr geehrte Senatorin Preus,
es ist wirklich erstaunlich wie Sie es schafften innerhalb so kurzer Zeit den Hauptprozess zu digitalisieren und wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg!
Was den klassischen Maschinenbau angeht gibt es Parallelen zu unserem Betrieb. Wir sind Handwerker mit entsprechend großer Werkstatt. Da die handwerkliche Arbeit das Grundgerüst unseres Unternehmens ist fragen wir uns, wie wir mit der Situation umgehen, sobald bzw. falls wir einen ersten Corona Fall in eigenen Reihen haben. Wenn alle Kollegen in Quarantäne geschickt werden können wir den Betrieb nicht aufrecht erhalten. Bei Ihnen wird es vielleicht ähnlich sein. Ich spreche speziell von dem Fall wenn einer Ihrer Mitarbeiter, der eine Maschine bedient, betroffen ist. Was sind Ihre Pläne, sollte ein COVID19 Fall in Ihrer Fertigung auftreten?
Gruß Martin Kilian